Der Hockenheimring wurde für Leon Bauchmüller zum Schauplatz des größten Erfolgs seiner bisherigen Motorsportkarriere. Gemeinsam mit Teamkollege Mads K. Ljungberg sicherte sich der 18-Jährige aus Bendingbostel den Meistertitel in der Porsche Endurance Challenge Deutschland. Nach einer turbulenten Woche mit gesundheitlichen Problemen und einer Kollision im Sprintrennen kämpfte sich der Nachwuchsfahrer eindrucksvoll zurück und beendete seine Debütsaison im Porsche Sports Cup Deutschland mit einem emotionalen Höhepunkt.
Bereits am Freitag zeigte sich, dass das Wochenende kein leichtes werden würde. Bauchmüller reiste angeschlagen nach Hockenheim und fand anfangs nicht den gewohnten Rhythmus. Das erste Rennen wartete dann am Sonntag mit dem Sprint. Von Platz sieben aus startete Leon und hatte einen soliden Beginn. Doch ein Unfall sollte den Tag auf den Kopf stellen: Beim Anbremsen knickte Leon leicht mit seinem Fuß um und versuchte noch mit dem Knöchel zu bremsen. Der Porsche Cayman GT4 verzögerte dadurch jedoch zu langsam, Leon kollidierte mit einer Konkurrentin und beide landeten im Kiesbett. Glücklicherweise blieb Leon weitgehend unverletzt, das Auto war allerdings nicht mehr fahrbereit.
Dank der schnellen Reaktion seines SRS Team Sorg Rennsport konnte für das meisterschaftsentscheidende Endurance Rennen ein Ersatzfahrzeug bereitgestellt werden. „Dass das Team überhaupt ein Ersatzauto vor Ort hatte, war unser großes Glück“, so der junge Niedersachse. „Ohne diese Unterstützung wäre an ein Weiterfahren nicht zu denken gewesen.“ Durch die Fahrzeugänderung wurde das Duo Bauchmüller/Ljungberg jedoch für das Endurance-Rennen strafversetzt und musste am Sonntag vom Ende des Feldes starten.
Im einstündigen Saisonfinale zeigte das deutsch-dänische Duo noch einmal großen Kampfgeist. Ljungberg absolvierte einen starken ersten Stint und übergab das Steuer auf Rang drei an Bauchmüller. Der Niedersachse fuhr kontrolliert nach vorne, übernahm Platz zwei und hielt diesen bis ins Ziel. Trotz der körperlichen Nachwirkungen des Unfalls brachte er das Auto souverän über die Distanz und damit den entscheidenden Titelgewinn nach Hause.
Im Ziel resümierte Leon das Wochenende mit gemischten, aber stolzen Gefühlen: „Das war eines der härtesten Wochenenden der Saison. Ich war gesundheitlich angeschlagen, der Unfall war heftig, umso schöner ist es, jetzt als Meister dazustehen. Wir wussten, dass wir nur vor unserem direkten Kontrahenten ins Ziel kommen mussten, und das haben wir geschafft. Ein riesiges Dankeschön an mein Team, das wirklich alles gegeben hat, um uns ins Rennen zu bringen.“
Mit dem Sieg in der Porsche Endurance Challenge Deutschland beendetet Leon seine Debütsaison im Porsche Sports Cup auf dem Höhepunkt. Nun beginnen für den Youngster die Vorbereitungen für die kommenden Saison. Nach dem Erfolg möchte er gerne den nächsten Karriereschritt gehen.