Auf einem anspruchsvollen Rennwochenende im belgischen Spa-Francorchamps konnte Leon Bauchmüller seine Titelambitionen im Porsche Sports Cup Deutschland eindrucksvoll unterstreichen. Der 18-Jährige vom SRS Team Sorg Rennsport überzeugte mit einer konstant starken Performance, erkämpfte sich im Endurance-Rennen den zweiten Platz und reist nun als Führender der Meisterschaft zum großen Saisonfinale nach Hockenheim.
Schon in den Trainings zeigte sich, dass die prestigeträchtige Strecke deutlich höhere Anforderungen stellte als gewohnt. Die anspruchsvollen Kurvenpassagen der Ardennen-Achterbahn verlangten höchste Konzentration. Der Bendingbosteler benötigte zwar einige Runden, um sich auf das Layout einzustellen, fand dann aber schnell in den Rhythmus und überzeugte mit starker Pace. Nach teaminterner Absprache mit Fahrerkollegen Mads K. Ljungberg übernahm der Niedersachse das gesamte Regen-Qualifying für die bevorstehenden Sprintrennen und hatte dort alle Hände voll zu tun.
Im Sprint-Zeittraining warteten extrem schwierige Bedingungen. Starker Regen und massives Aquaplaning machten die Zeitenjagd zur Herausforderung. Immer wieder kam Bauchmüller im Verkehr nicht auf eine freie Runde und musste sich mit Startplatz neun für den ersten Sprint und Rang zwölf für den zweiten begnügen. Im zweiten Durchgang sollte Leon selbst in das Lenkrad greifen.
Am Sonntag standen zunächst das Endurance-Qualifying und das zweite Sprintrennen auf dem Programm. Unter wechselhaften Mischbedingungen platzierte sich das Sorg-Duo auf Rang fünf – direkt hinter den engsten Meisterschaftskonkurrenten. Im Sprint zeigte der Porsche-Pilot dann eine starke Aufholjagd: Bereits am Start verbesserte er sich um drei Positionen, bevor das Safety-Car das Feld einbremste. Ein Konkurrent sorgte beim Restart für zusätzliche Unruhe, doch Leon behielt die Nerven, zog vorbei und kontrollierte sein Rennen. Am Ende überquerte er die Ziellinie als Fünfter und verbuchte mit der zweitschnellsten Rennpace ein starkes Resultat auf seinem Konto.
Das Highlight folgte im Endurance-Rennen: Lundberg brachte das Auto in der Startphase bis auf Platz zwei nach vorn, bevor Bauchmüller das Steuer übernahm. Nach einem leicht verzögerten Boxenstopp kam er auf Rang drei zurück, kämpfte sich jedoch rasch wieder auf Platz zwei. Von dort aus fuhr er ein fehlerfreies Rennen und überzeugte mit starker Pace. Zeitweise behauptete er sich sogar als schnellster GT4-Fahrer im gesamten Feld. Mit einem deutlichen Vorsprung brachte er das Team ins Ziel und sicherte so ein weiteres Top-Ergebnis.
Mit dem Podiumserfolg übernahm das Duo die Führung in der Endurance-Challenge. Der Vorsprung auf die Verfolger beträgt nun fünf Punkte. Entsprechend groß ist die Vorfreude auf das Meisterschaftsfinale in Hockenheim. „Ich freue mich auf das Finale in Hockenheim. Wir reisen als Gesamtführende an. Für mich ist das eine angenehmere Ausgangslage, da ich lieber der Gejagte bin. Hockenheim war dieses Jahr schon ein gutes Pflaster für mich. Ich bin optimistisch, dass wir die Meisterschaft dort am 11. und 12. Oktober holen können“, blickt Leon zuversichtlich voraus.